Wären Sie bereit 1 Million Euro für einen Stein auszugeben? Mit großer Wahrscheinlichkeit nicht – es ist ja nur ein Stein.
Was wäre jedoch wenn Sie wüssten, dass dieser Stein von David genutzt wurde, um Goliath zu besiegen? Plötzlich steigt der Wert des Steins ins Unermessliche – weil er eine Geschichte hat.
Geschichten wurden schon immer erzählt. Die Bibel oder große Werke bekannter Schriftsteller wurden über Generationen weitergegeben. Geschichten lösen Emotionen aus und verbinden Menschen. Das macht sie so erfolgreich. Denn das menschliche Gehirn ist für reine Fakten nicht geschaffen. Ohne Emotionen erinnert der Mensch sich nur schwer an das gesprochene Wort.

Viele Unternehmen haben dies schon lange erkannt und setzen, neben der klassischen Vermarktung ihrer Produkte, vermehrt auf Storytelling. Es geht schon lange nicht mehr um das Produkt selbst. Die Auswahl ist zu groß, ebenso die Reizüberflutung. Der Konsument befindet sich regelrecht in einem Meer austauschbarer Angebote. Wie bleibt man mit seinem Produkt in Erinnerung? Ganz einfach: Mit einer Geschichte. Storytelling ist wahrhaftig keine neue Erfindung, doch um langfristig seine Botschaften in den Köpfen seiner Zielgruppe zu verankern, ist es mit einer erzählten Geschichte nicht getan. „Erkläre es mir, und ich vergesse es. Zeige es mir, und ich erinnere mich. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.“  Würde Konfuzius heute noch leben, dann wäre er höchstwahrscheinlich ein Befürworter des Live Marketings.

Erlebnisse aktivieren, sorgen für Interaktion und Emotionen. Dadurch wird die Live Kommunikation immer häufiger als Instrument genutzt, um ihre Botschaften langfristig beim Konsumenten zu platzieren. Bei einem Marketingevent können die Produkte nicht nur live inszeniert, sondern die Geschichte hinter dem Produkt erlebbar gemacht werden. Denn: Erzählen kann jeder, erleben muss man selbst.

„Wir raten unseren Kunden immer dazu ihre Gäste in den Abend mit einzubinden und sie zu Protagonisten werden zu lassen. Nur so bleiben die Kernbotschaften beim Eventteilnehmer langfristig in Erinnerung.“ (Raiina Grünsch, stellv. Geschäftsführung, jens pelikan & friends – Agentur für Live Kommunikation)

Facts tell, Stories sell

Wer mit einem Produkt oder seiner Dienstleistung überzeugen und im Gedächtnis seiner Zielgruppe bleiben möchte, steht vor der Herausforderung ein erfolgreiches Storytelling zu entwickeln. Es geht darum, eine Geschichte zu kreieren, die positive Assoziationen beim Rezipienten generiert, um nachhaltig damit in Verbindung gebracht zu werden. Was bei Produkten oder Dienstleistungen greift, funktioniert auch bei Events. Wer Veranstaltungen realisiert, realisiert Erlebnisse. Es geht um Momente und Emotionen, die die Teilnehmer fortwährend beeindrucken. Storytelling wird als Instrument genutzt, um eine Marke oder ein Produkt erlebbar zu machen. Die Teilnehmer sollen Lust bekommen, in die Geschichte der Marke einzutauchen und ein Teil davon zu werden. Im Falle von Corporate Events ist diese erfolgreiche Aktivierung der Zielgruppe nicht nur ein Mehrwert für die Gäste selbst, sondern ganz entscheidend auch für den Marketing-Mix des jeweiligen Unternehmens. Auf Basis von Markenstrategie und Kommunikationszielen wird eine zielgruppenorientierte Geschichte erzählt, die informiert, aber vor allen Dingen überrascht, berührt und begeistert. Die Folge? Motivierte Mitarbeiter, inspirierte Geschäftspartner oder überzeugte Kunden, die sich dem Unternehmen oder dem Produkt verbunden fühlen. Die Wirksamkeit von Storytelling zielt demnach vielmehr auf dauerhafte Erfolge ab als auf kurzfristige Höhenflüge.

Ihr Event kann mehr

Essen, Trinken, fröhlich sein reichen aus, um eine Veranstaltung zum Erfolg zu machen? Irrtum! Die Kunst im professionellen Event Marketing ist es, alle Veranstaltungselemente so aufeinander abzustimmen, dass eine individuelle, emotionalisierende Geschichte entsteht, die alle Teilnehmer mitnimmt – auf ihre ganz eigene Reise, die im Gedächtnis bleibt. Doch: Keine Reise ohne Pfad. Keine Geschichte ohne roten Faden. Ziel muss es sein, dass die einzelnen Fragmente des Events – vom Teilnehmermanagement, über Location und Catering, bis hin zum Entertainment und der Nachbereitung – am Ende das große Ganze ergeben: Ihre Geschichte! Ob es die reale Geschichte eines Produktes ist oder eine fiktive Story – das ist im ersten Schritt nicht von Bedeutung. Viel wichtiger sind Authentizität und emotionale Anknüpfungspunkte, sodass die Zielgruppe eine individuelle Bindung aufbauen kann.

Storytelling mit Emotionen und allen Sinnen

Wird der Eventteilnehmer in eine Erlebniswelt voller unkoordinierter Reize verfrachtet, so entsteht ein Gefühl der Reizüberflutung, welches dafür sorgen kann, dass Ihre Zielgruppe negativ auf Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung gepolt wird. Um das zu vermeiden, ist es wichtig, seine Zielgruppe genau zu kennen und multisensuale Reize kontrolliert und zielgerichtet einzusetzen. Es ist ein bisschen wie das Salz in der Suppe. Wenn es nicht da ist, schmeckt sie fad‘, zu viel davon macht sie ungenießbar. Jede inszenierte Erlebniswelt und jede Story muss genügend Raum für den Eventteilnehmer selbst lassen. Olfaktorische Reize, wie z.B. Musik, können persönliche Erfahrungswerte an die Oberfläche befördern und eine positive Assoziation zu Ihrer Kernbotschaft schaffen. Ein Gast wird sich womöglich an seinen ersten Kuss erinnern, ein anderer wiederum an einen außergewöhnlichen Urlaub. Erinnerungen bilden beim Storytelling die Brücke zum „Zuhörer“ und ermöglichen eine Identifikation mit Ihrer Geschichte und Ihrem Produkt. Wenn bei einem Event ein Programmpunkt den anderen jagt und ein Höhepunkt den anderen übertrumpft, dann sind die Teilnehmer nach kurzer Zeit entweder gelangweilt oder überfordert. Ein bunter Abend mit wirkungsvollen Effekten macht vielleicht Eindruck, ist aber schnell verflogen. Das Eventspektakel kann noch so außergewöhnlich (teuer) sein, noch so leckere Häppchen bieten, noch so überwältigend sein, aber emotional erreichen wird es die Teilnehmer nicht. Jedenfalls nicht über den Moment hinaus. Ohne echte Emotionen wird nichts behalten. Und überwältigt sein, ist keine Emotion. Relevante Inhalte sollten demnach nicht nur erzählt und durch eine frontale Bühnenshow ins rechte Licht gerückt werden, vielmehr sollte die erzählte Story durch die entsprechende Dramaturgie zum Leben erweckt werden und für den Eventteilnehmer emotionale Anknüpfungspunkte schaffen. Storytelling im Eventmarketing – ein überschätztes Instrument oder eine Geheimwaffe? Es kommt ganz darauf an wie Sie ihre Geschichte erzählen und erlebbar machen. Und eins hat die Vergangenheit uns gelehrt – gute Geschichten, egal ob real oder fiktiv, werden gerne und über Generationen hinaus erzählt und verbreitet.

Fazit: Machen Sie Ihre Geschichte zu einer, die man weitererzählen möchte.